Newsletter 2

Newsletter 2, Winter 2018/2019

DEMENZ UND AUTOFAHREN Für viele Menschen mit Demenz bedeutet selbstständiges Autofahren Unabhängigkeit und die Chance, an vielerlei Aktivitäten teilhaben zu können.

Bei beginnender Demenz können manche Betroffene noch sicher Autofahren, doch auch im frühen Stadium der Krankheit sind das Reaktionsvermögen sowie die Einschätzung von Entfernungen und Geschwindigkeiten meist erheblich eingeschränkt. Wenn die Erkrankung fortschreitet, gefährden die Betroffenen beim selbstständigen Autofahren sich und andere. Das Risiko von Autounfällen und tödlichen Verletzungen steigt mit der Dauer und dem Schweregrad einer Demenz.

 

Die Aufgabe des Autofahrens spiegelt für viele Personen mit Demenz den Verlust von Selbständigkeit und Identität. Dieses Thema wird zum Streitpunkt in vielen Familien. Wichtig ist für alle Beteiligten, sich darüber klar zu werden, dass verlangsamte Reaktionen und ein vermindertes Denk-, Konzentrations- und Urteilsvermögen im Straßenverkehr eine große Gefährdung darstellen, auch wenn die/der Demenzerkrankte "nur ganz kurze" Strecken in vertrauter Umgebung zurücklegt und eine Begleitperson dabei ist.

 

 

Was sind die Warnzeichen für verminderte Leistungsfähigkeit im Verkehr:

  • auffällig langsames Fahren
  • Desorientiertheit an Kreuzungen
  • unentschlossenes Verhalten
  • Verfahren auf bekannten Strecken
  • vermehrte Unfälle oder „Beinahe-Unfälle“, z.B. Anfahren am Garagentor
  • technische Schwierigkeiten mit dem Fahrzeug
  • Nicht-Beachten von Verkehrsschildern

Wenn An- und Zugehörige unsicher sind, ob die oder der Betroffene noch sicher fahren kann, können sie sich fragen: „Würde ich mein Kind oder Enkelkind bei ihr bzw. ihm im Auto mitfahren lassen?“ Wenn sie diese Frage mit „Nein“ beantworten, sollten sie darauf drängen, dass das Autofahren eingestellt wird.


Zusammenfassende Empfehlungen:

  1. Viele Menschen mit einer leichten Demenz können noch sicher am Straßenverkehr teilnehmen. Im wei­teren Verlauf der Erkrankung führt eine Demenz aber stets zum Verlust der Fahreignung.
  2. Familienangehörige sollten sich bei Beratungsstellen (wie der LEBENSLINIEN Demenzberatung), bei Ärztinnen oder Ärzten Rat holen, wie sie Erkrankte bei einer Selbst- und Fremdgefährdung unterstützen können.
  3. Auch der Austausch in der Familie oder im Freundeskreis kann hilfreich sein, um kreative Lösungen zu finden.
  4. Wenn das Autofahren beendet wird, sollte das nicht zu sozialer Isolierung und dem Ende vieler Aktivitäten führen.  

 

Das Lebenslinien Team

  • Martina Kirbisser, MScMartina Kirbisser, MSc
    Projektleiterin Lebenslinien
    T: 0676 84 63 97 36
    M: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
  • Monika JörgMonika Jörg
    LEBENSLINIEN Demenzberaterin
    T: 0676 84 63 97 38
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