Nur ein Schwanzwedeln bis zur Seele

Nur ein Schwanzwedeln bis zur Seele

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Belinda, eine schwarze Labradorhündin, uns Laura, ein beiger Labrador–Golden Retriever-Mischling, sind ausgebildete Therapiehunde.

Belinda besucht mit ihrer Tochter Laura und mit ihrem Frauerl Christa Haider, Diplomkrankenschwester und Hygienefachkraft im LKH Rottenmann, seit 2011 die BewohnerInnen des Bezirksaltenpflegeheimes in Öblarn. Belinda und Laura sorgen durch ihr fröhliches Wesen für eine willkommene Abwechslung vom Alltag bei den BewohnernInnen, aber auch beim Personal und bei den Besuchern. Seit Jänner 2013 befindet sich die bereits 15jährige Belinda im Ruhestand.

Die BewohnerInnen lieben es, Laura zu streicheln und sie zu bürsten. Sie werden durch verschiedene Ballspiele angeregt, Bewegung zu machen und Laura wird mit „Leckerlis" belohnt. Sehr viele BewohnerInnen, aber auch Mitarbeiter Innen und Kinder nehmen mit großer Freude an den Therapiestunden teil. Die Mitarbeiter sind ganz begeistert, welche positive Reaktionen sich durch die Hunde zeigen. So erzählen etwa die BewohnerInnen von früher, als sie selbst auch einen Hund hatten.

Tiere tun den Menschen gut, ob sie gesund oder krank sind. Die Begegnung mit Tieren weckt Freude. Es wird viel gelacht und so kann die Genesung von Krankheiten unterstützt werden. Auch der Appetit wird durch die Vorfreude auf den Hundebesuch gesteigert. Das Tier wertet nicht, es nimmt den Menschen wie er ist. Der Kontakt zu Tieren verringert Traurigkeit und Depression, lässt Leid und Schmerz für kurze Zeit vergessen. Mit Hilfe von Tieren kann der Mensch Isolation und damit Einsamkeit verringern. Das Tier ermöglicht Distanzen abzubauen, Nähe herzustellen und Körperkontakte zu erleben. Der Kontakt zu Tieren wirkt stressmindernd und stärkt das Immunsystem. Tiere sollen jedoch den menschlichen Kontakt nicht ersetzen, sie sind vielmehr Co–Therapeuten und Katalysatoren.

Wenn Tiere regelmäßig tierärztlich betreut, geimpft, entwurmt und gut gepflegt sind, ist das Risiko der Übertragung einer Krankheit vom Tier auf den Menschen bei Einhaltung von Hygienemaßnahmen um einiges geringer als die Übertragung von Mensch zu Mensch.

Die Ausbildung zum Therapiehund erfolgte in Graz beim Verein TAT – Tiere als Therapie – und schloss mit einer praktischen und theoretischen Prüfung ab. Nach 5 Praktikumsstunden in verschiedenen Bereichen konnten wir den Therapieteamführerschein in Empfang nehmen, jährlich erfolgt eine Nachkontrolle.

Wir waren auch schon im Heilpädagogischen Kindergarten Liezen, Sonderschule Liezen, Rem – Station LKH Rottenmann, Palliativstation LKH Rottenmann, Hauptschule Liezen und in verschiedenen Altenheimen im Einsatz.
Laura und ich machen diese Besuche mit großer Begeisterung, sie nimmt die Zuwendungen, den Körperkontakt und die Liebkosungen (Grundbedürfnisse aller Menschen) gerne an und geht uneingeschränkt auf alle Menschen zu – einfach so – mit einem Schwanzwedeln bis zur Seele.

Christa Haider

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