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Sucht kennt keine Altersgrenze

„Sucht im Alter“ ist eines der Themen die lange verharmlost, tabuisiert und unterschätzt wurden. Die Anzahl der Suchterkrankten im Alter steigt. 

 

Sucht kennt keine Altersgrenze, die Menschen werden immer älter. Sucht verändert und sie verändert besonders die Beziehungsfähigkeit dieser Menschen. Somit kommt es immer wieder zu großen Herausforderungen im Bereich der Pflege und zu Schwierigkeiten im Umgang mit Angehörigen. In der Folge ist der Alltag in der Begegnung mit älteren Suchtkranken oft durch Überforderung, fehlendes Wissen und Mangel an praxistauglichen Konzepten geprägt. 

Zum Altern

Jeder altert anders, dieser Vorgang ist höchst individuell in dem ganz viele Lebensaufgaben zu erfüllen sind:

  • Ausscheiden vom Arbeitsleben
  • Verluste erleben, weggehen von Freunden, verlieren von Freunden
  • Gesundheitliche Beeinträchtigung und Kompetenzeinbußen
  • Soziale Netzwerke brechen auseinander mit Eintritt in die Pension, Kontakte fallen weg

Abhängigkeit und Sucht sind wesentliche Themen für die stationäre Altenpflege, vor allem im Bereich der Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit. Es werden jedoch nur wenige Fortbildungen angeboten und wahrgenommen.

Gerade neben den angebotenen Basisprogrammen, wie beispielsweise Basale Stimulation und Kinästhetik, ist es dem Unternehmen wichtig, den MitarbeiterInnen den Erwerb von fundiertem Wissen auch in diesem Bereich zu ermöglichen.

Eine bedeutende Anforderung dieser Arbeit besteht auch darin, die unterschiedlichen Berufsgruppen, die an dem Betreuungs- und Pflegeprozess beteiligt sind, im Sinne der Betroffenen miteinander zu vernetzen. In diese Vernetzung zwischen TherapeutInnen, ÄrztInnen, BetreuerInnen und AlltagsbegleiterInnen kommt den Pflegenden eine Schlüsselrolle zu.

Fakt ist, dass Abhängigkeit und Substanzmissbrauch im Alter nicht nur unterschätzt, sondern in vielen Fällen gar nicht wahrgenommen werden. Die Abhängigkeit im Alter findet oft im Verborgenen statt, der Auslöser ist oft eine negative Erfahrung.

  • Es folgt Isolation, welche die Situation oftmals verstärkt
  • Kontrollverlust über die eigenen Körperfunktionen, welcher Scham auslöst
  • Körperliche Erkrankung mit Appetitlosigkeit, vegetative Störungen (wie Schwitzen im Schlaf)
  • Psychische Erkrankungen (Angst, Depressionen, usw.)
  • Fehlende oder nicht angenommene Beschäftigung
  • Fehlende/r PartnerIn

Zielsetzung in der Betreuung:

  • Rückfallreduktion
  • Verbesserung der psychosozialen Anpassung (soziale Kompetenz, Förderung des Gegenwartsbezuges)
  • Verbesserung der Lösungskompetenz (Akzeptanz, den Betroffenen nicht werten, Raum geben, sie spüren lassen dass jemand für sie da ist)

Grundhaltung:

  • Person wahrnehmen (einbinden in die Gemeinschaft)
  • Beziehung (Kontakt herstellen und halten)
  • Keine Kontrolle, keine Strafe, kein Moralisieren
  • Offene Fragen
  • Selbstwirksamkeit und Fähigkeiten stärken
  • Zeit
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